Die Alpingruppe zum 25-jährigen auf der Hanauer Hütte

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Wo ist die Zeit hin ?

10 Jahre… 20 Jahre… und nun schon 25 Jahre !!

 

Als heutiger Leiter und auch Gründungsmitglied der Alpingruppe freue ich mich ganz besonders, dass wir nun schon 25 Jahre durchgehalten haben. Dieses Jubiläum konnten wir an einem Gruppenabend und beim Aufenthalt auf der Hanauer Hütte im September 2017 begehen.

Auf den Tag genau 25 Jahre nach der Gründungsversammlung waren wir  auf unserer Hütte. Wir wurden nicht nur vom Hüttenteam herzlich empfangen, sondern auch von einer herrlichen Winterlandschaft. Die erste Tour am 21.09.2017 ging bei leichten Minustemperaturen, Neuschnee und intensiv blauem Himmel bis zum Gufelseejoch. Wegen der Schneehöhe haben wir zunächst von der Gipfelbesteigung abgesehen und vorsichtig den Rückzug angetreten. Dafür wurden wir vom Anblick der Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere, Schneehühnern und einem Fuchs entschädigt, aber die intensive Sonnenbestrahlung im Schnee hat man unseren Gesichtern am Abend wohl angesehen. Auch der nächste Tag Richtung östl. Dremelscharte wurde zum Wintermärchen. In knietiefem Schnee haben wir eine einsame Spur gelegt. Am Samstag gelang der 2. Versuch die Kogelseespitze zu erreichen. Der Rundblick vom Gipfel war heute überwältigend und voller Kontraste: Richtung Norden viel Grün, Richtung Süden nur schneebedeckte Berge. Die Steinböcke thronten majestätisch auf einer Felsplatte etwas oberhalb des Gufelseejochs und betrachteten uns im Auf- und Abstieg eher gelangweilt, um so mehr kamen die Fotografen unter uns voll auf ihre Kosten – einfach nur traumhaft. Der Sonntag begann zunächst recht trübe, was uns aber nicht davon abhielt, wenigstens die westl. Dremelscharte anzugehen. Hier wurden wir pünktlich mit wärmenden Sonnenstrahlen belohnt und wer für den Abstieg Gamaschen dabei hatte, war klar im Vorteil. Wem die Anstrengungen der Tagestouren nicht ausreichten, konnte sich die Zeit zwischen Apfelstrudel und Abendessen ja noch mit den Klettersteigen vertreiben. So war jeder glücklich und zufrieden.

Am letzten Abend sollte es auf der Hütte – bezogen auf die Anzahl der Hausgäste – ruhig werden. Bei einem kühlen Glas Sekt prosteten wir auf unser Jubiläum und das Hüttenteam verwöhnte uns noch mit Käse-Schinken-Platten. So ließen wir auch den Abschluss dieser schönen Tage bis zum späten Abend am warmen Kachelofen ausklingen. Rückblickend auf die letzten 25 Jahre wurden so manche Anekdoten erzählt.

 

Der Ursprung der Alpingruppe ist schon in den „Grundkursen Fels“ 1989 und 1990 der Sektion Hanau zu suchen. Hier fanden sich lauter Gleichgesinnte, die auch zukünftig gemeinsam das Erlernte weiter entwickeln wollten. Die Unterstützung der damaligen Fachübungsleiter wurde uns zugesagt. Also stellten wir im Juli 1992 einen Antrag an die DAV Sektion Hanau zur Gründung einer eigenständigen Gruppe. Der Vorstand stand diesem Ansinnen positiv gegenüber und so konnte am 21.09.1992 die offizielle Gründungsversammlung erfolgen.

Die Pflege einer breiten Palette alpiner Sportarten hatten wir uns auf die Fahne geschrieben. Die Gruppenabende sind immer Themenabende, die der Vertiefung von Kenntnissen rund um die alpinen Sportarten dienen. Ebenso ist ein Aufenthalt auf der Hanauer Hütte Pflichtbestandteil in den Jahresprogrammen der Alpingruppe.

Die Fülle der Fahrten und Touren, die wir in all den Jahren unternommen haben, lassen sich kaum mehr aufzählen: Hochtouren, Hüttentouren, Winter(raum)touren, Klettersteige am Gardasee und in den Dolomiten waren die Highlights. Um mit den Kindern zu klettern, haben wir die ersten Haken in die Felsen in Hüttennähe gebohrt. Das war wohl der Anfang der heutigen Klettergärten rund um die Hanauer Hütte. Der Name Erich Weichaus als anfänglicher Einrichter von Kletterrouten soll hier nicht unerwähnt bleiben. Nicht zu vergessen ist die Errichtung eines Gipfelkreuzes auf der östl. Plattigspitze im Jahre 2000, das wir unserem Ehrenvorsitzenden Kurt Heinrich gewidmet haben. Im stolzen Alter von 80 Jahren ist Kurt noch in Seilschaft über den Plattig-Ost-Grad auf den Gipfel geklettert um „sein“ Kreuz in Empfang zu nehmen.

Die Durchführung unseres Programms wäre ohne viele engagierte Gruppenmitglieder, die bereit sind die verschiedenen Aktivitäten zu organisieren oder Gruppenabende zu gestalten, nicht möglich. Meinen allerherzlichsten Dank möchte ich hierfür nochmal aussprechen, denn hier wird sehr viel Freizeit geopfert. Darüber hinaus sind einige Gruppenmitglieder zwischenzeitlich auch Funktionsträger in der Sektion geworden. Ich wünsche mir, dass dieses Engagement erhalten bleibt, damit wir noch viele schöne Bergerlebnisse erfahren dürfen.

Reinhard Labes